Wie kann man mit Sprache und Rhythmus experimentieren, kreativ sein und Neues erfinden?
„Yellofier“ – eine App, welche die Handschrift von Boris Blank (einem der beiden Teile der Band Yellow) trägt, ist ein großartiges Werkzeug, wenn es darum geht Sprache sowie Geräusche aller Art aufzunehmen und in Rhythmen zu verwandeln. In ungeahnter Geschwindigkeit lassen sich auch von vermeintlichen „Nichtmusikern“auf diese Weise coole Groves herstellen.
Die hier vorgestellte Unterrichtsstunde {Bezug zum bay. Lehrplan (3.2 Musik erfinden / 3.2.1 Spiele mit der Stimme / vgl. Medienerziehung)} selbst ist der Einstieg zu einer Klangkomposition für das Musikfest der Schulen des Landkreises Augsburg. Ziel ist es, im weiteren Fortschreiten eine gemeinsame Klassenkomposition zu realisieren, welche mit 28 iPads live aufgeführt wird.
Zum „Aufwärmen“ wählte ich rhythmische Klangpattern (call-response), die mit Bodypercussion realisiert wurden. Anschließend wurden die Pattern durch sprachliche Teile wie z.B. Gurgel-Gluggs und weitere stimmliche Geräusche ersetzt. Das Sprechwerkzeug wurde somit „geölt“. Die Kinder durften natürlich auch eigene Geräusche einbringen, welche von den anderen wiederholt wurden.
Langsam kamen zu den Geräuschen auch solche hinzu, welche Umweltgeräuschen imitieren (z.B. Autotüre auf und zu/ Motor startet, Bremsen quietschen, etc.).
Darauf folgte eine kurze Erklärung des Programms „Yellofier“. Verschiedene Geräusche wurden vom Lehrer eingesprochen. Anhand dieser wurde demonstriert, wie die Aufnahme zu „slicen“ ist. Slicen bedeutet in diesem Fall, dass der Startpunkt des Klangereignisses festgelegt wird. Sind die Startpunkte festgelegt, kann schnell aus den Bausteinen (Samples) ein Rhythmus entstehen.
Der Auftrag für die Kinder:
>>Erfinde 8 kurze Geräusche mit deinem Partner und nehme diese mit Yellofier auf. Solltest du Anregungen für Klänge suchen, so kannst du Bildkarten (wurden als ABs bereit gestellt) verwenden.
Möchtest du den Arbeitsauftrag erneut lesen oder suchst eine Beschreibung, du hast ihn auch als Email vorliegen. (Siehe Bilder unten) <<
Arbeitsprozess:
Jeweils 2 Kinder sollen sich gemeinsam im Haus oder im Freien aufhalten, um Geräusche aufzunehmen und den Rhythmus zu erstellen. Wichtig: Der Rhythmus entsteht in Partnerarbeit und wird zu zweit entwickelt.
Anschließend wurden die entstandenen Rhythmen vorgestellt und durch die Kinder der anderen Gruppen bewertet.
Mögliche Kriterien für eine Bewertung:
1. Der Groove ist wichtig! Warum groovt es oder warum noch nicht so gut?!
2. Sind die Geräusche deutlich zu hören oder ist es zu wischi waschi?
3. Ist der Groove abwechslungsreich oder eintönig?
4. Kann man den Groove auch steigern?
5. Kann man den Sound dichter machen?
Weiterführender Arbeitsauftrag für die Gruppentische:
Jeder Gruppentisch erstellt durch das Abspielen der fertigen Werke der beiden iPads einen gemeinsamen Rhythmus. Einsatz erfolgt auf Kommando. (Dirigent bestimmen)
Tipp: Gleiches Tempo verwenden.
Abschließender Auftrag:
Alle iPads werden auf das gleiche Tempo eingestellt. Das Abspielen der Rhythmen erfolgt nach Einsatz durch den Dirigenten „Lehrer“.
Am Ende der Stunde sind die Kinder angehalten die Rhythmen, das Klangereignis zu bewerten. Evtl. taucht auch die Frage auf: Gibt es Erkenntnisse oder Feststellungen? Was haben wir gelernt?
Insgesamt zeigt die Resonanz der Kinder, dass diese viel Freude im Umgang mit der App hatten und nun selbst eigen Bausteine entwickeln wollen. Dies erscheint eine gute Grundlage für unsere Klassenkomposition zu werden.

Arbeitsauftrag Seite 1

Arbeitsauftrag Seite 2

Arbeitsauftrag S.3
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