Wortschatzsuche

Am 18. und 19.11.2016 fand im Zeiss-Großplanetarium, Berlin, der #excitingEDU Lehrerkongress statt. In meinem Workshop „Wortschatzsuche“, bei dem Kinder ohne deutsche Sprachkenntnisse und bereits in der Sprache etablierte Kinder sich gemeinsam mit Tablet und Handy in der gelebten deutschen Sprache orientieren, gab ich den Kolleg*innen einen Einblick in das Konzept und erläuterte die didaktischen Hintergründe und Designs.

Im Nachgang stelle ich hier die gezeigten Folien bereit. Sowohl Prof. Dr. Ben Bachmair, aus dessen Feder das vorgestellte Konzept stammt, als auch ich geben gerne Auskunft über die erzielten Ergebnisse. excitingedu_wortschatzsuche2016_folien

Wörter nach dem ABC ordnen – Ein Fall für „popplet“

Eine bereits bekannte Übung für Kinder der 2. und 3. Jahrgangsstufe ist das Ordnen von Wörtern nach dem Alphabet. Hierbei bringen Kinder eine Ordnung in vorgegebene Wörter zu Beginn nur nach dem ersten, später auch nach den zweiten, dritten, etc. Buchstaben im Wort.

Um nicht nur die Wörter direkt ins Heft geordnet zu übertragen, kann die App „popplet“ dafür verwendet werden, Felder (popplets) zu eröffnen und in diese die einzelnen Wörter zu schreiben. Dabei kann bereits der Rahmen des popplets je nach Anfangsbuchstaben  eingefärbt werden. Dies erleichtert gerade schwächeren Kindern eine anschließende Sortierung am iPad.  Quasi mit einem Fingerwisch bauen nun die Kinder eine Reihenfolge auf, stellen diese den Mitschülern vor und überprüfen somit gemeinsam die Ergebnisse (auch über Beamer und AppleTV kabellos).

Ist alles richtig? Dann kann anschließend das Ergebnis ins Heft notiert werden. Wer mag exportiert das so angelegte popplet aber auch als Bilddatei und sendet es sich zu (Mail, Airdrop…)

Sollte der Inhalt, die Bedeutung von Wörtern Kindern nicht klar sein, so ließe sich das Wort, sofern es konkret ist, evtl. auch bebildern.

FullSizeRender 4.jpg

Fremdsprachen

In der aktuellen Diskussion bzgl. der Sprachförderung von Kindern und dem Erlernen der deutschen Sprache (Flüchtlingskinder) scheinen auch digitalen Medien eine besondere Möglichkeit zu bieten, welche den Kindern hilft, sich die neue Sprache anzueignen.

Durch den Einsatz von Kamera & Co. gelingt es Kindern, in Ihrer unmittelbaren Umwelt Sprache fokusiert zu entdecken und diese in einer Art persönlichem Wörterbuch zu fixieren. (vgl. Vortrag von Prof. Dr. Ben Bachmaier)

Was bedeutet das für den Fremdsprachenunterricht in der Grundschule? Eine Unterrichtsidee finden Sie hier… (weiterlesen)

Drahtlose Präsentation ohne Internet?

Eigentlich erwartet man an den Schulen in jedem Klassenzimmer einen Internetzugang, bestenfalls sogar drahtlos.

Da dies leider nicht immer der Fall ist, suchen Lehrkräfte nach Lösungen, um im Klassenzimmer über ihr AppleTV vom iPad oder iPhone aus zu präsentieren.

Eine kleine und mobile Lösung, die zwei Vorteile bietet, ist die Verwendung einer drahtlosen Festplatte:

Zum Einsatz kommt eine mobile Festplatte (WD My Passport Wireless), welche mit einem Akku betrieben ist und ein eigenes Netzwerk (WiFi) aufbaut, durch das man auf der Festplatte Arbeitsergebnisse zentral abspeichern kann.

Da die Festplatte ein Netzwerk bereitgestellt, kann ich sowohl das AppleTV als auch das mobile Endgerät, von dem aus ich präsentieren möchte, in diesem anmelden.

Anschließend wählt man am iPad oder iPhone lediglich AppleTV via AirPlay aus und los geht’s. Die Präsentationen laufen einwandfrei. Achtung ist evtl. nur beim Datenduchsatz geboten, sprich Filme in FullHD auf ihre ruckelfreie Wiedergabe wurden von mir noch nicht getestet.

Viel Vergnügen!

„Neue Musik“ – Musizieren mit Yellofier

Wie kann man mit Sprache und Rhythmus experimentieren, kreativ sein und Neues erfinden?

„Yellofier“ – eine App, welche die Handschrift von Boris Blank (einem der beiden Teile der Band Yellow) trägt, ist ein großartiges Werkzeug, wenn es darum geht Sprache sowie Geräusche aller Art aufzunehmen und in Rhythmen zu verwandeln. In ungeahnter Geschwindigkeit lassen sich auch von vermeintlichen „Nichtmusikern“auf diese Weise coole Groves herstellen.

Die hier vorgestellte Unterrichtsstunde {Bezug zum bay. Lehrplan (3.2 Musik erfinden / 3.2.1 Spiele mit der Stimme / vgl. Medienerziehung)} selbst ist der Einstieg zu einer Klangkomposition für das Musikfest der Schulen des Landkreises Augsburg. Ziel ist es, im weiteren Fortschreiten eine gemeinsame Klassenkomposition zu realisieren, welche mit 28 iPads live aufgeführt wird.

Zum „Aufwärmen“ wählte ich rhythmische Klangpattern (call-response), die mit Bodypercussion realisiert wurden. Anschließend wurden die Pattern durch sprachliche Teile wie z.B. Gurgel-Gluggs und weitere stimmliche Geräusche ersetzt. Das Sprechwerkzeug wurde somit „geölt“. Die Kinder durften natürlich auch eigene Geräusche einbringen, welche von den anderen wiederholt wurden.

Langsam kamen zu den Geräuschen auch solche hinzu, welche Umweltgeräuschen imitieren (z.B. Autotüre auf und zu/ Motor startet, Bremsen quietschen, etc.).

Darauf folgte eine kurze Erklärung des Programms „Yellofier“. Verschiedene Geräusche wurden vom Lehrer eingesprochen. Anhand dieser wurde demonstriert, wie die Aufnahme zu „slicen“ ist. Slicen bedeutet in diesem Fall, dass der Startpunkt des Klangereignisses festgelegt wird. Sind die Startpunkte festgelegt, kann schnell aus den Bausteinen (Samples) ein Rhythmus entstehen.

Der Auftrag für die Kinder:

>>Erfinde 8 kurze Geräusche mit deinem Partner und nehme diese mit Yellofier auf. Solltest du Anregungen für Klänge suchen, so kannst du Bildkarten (wurden als ABs bereit gestellt) verwenden.

Möchtest du den Arbeitsauftrag erneut lesen oder suchst eine Beschreibung, du hast ihn auch als Email vorliegen. (Siehe Bilder unten) <<

Arbeitsprozess:

Jeweils 2 Kinder sollen sich gemeinsam im Haus oder im Freien aufhalten, um Geräusche aufzunehmen und den Rhythmus zu erstellen. Wichtig: Der Rhythmus entsteht in Partnerarbeit und wird zu zweit entwickelt.

Anschließend wurden die entstandenen Rhythmen vorgestellt und durch die Kinder der anderen Gruppen bewertet.

Mögliche Kriterien für eine Bewertung:

1. Der Groove ist wichtig! Warum groovt es oder warum noch nicht so gut?!

2. Sind die Geräusche deutlich zu hören oder ist es zu wischi waschi?

3. Ist der Groove abwechslungsreich oder eintönig?

4. Kann man den Groove auch steigern?

5. Kann man den Sound dichter machen?

Weiterführender Arbeitsauftrag für die Gruppentische:

Jeder Gruppentisch erstellt durch das Abspielen der fertigen Werke der beiden iPads einen gemeinsamen Rhythmus. Einsatz erfolgt auf Kommando. (Dirigent bestimmen)

Tipp: Gleiches Tempo verwenden.

Abschließender Auftrag:

Alle iPads werden auf das gleiche Tempo eingestellt. Das Abspielen der Rhythmen erfolgt nach Einsatz durch den Dirigenten „Lehrer“.

Am Ende der Stunde sind die Kinder angehalten die Rhythmen, das Klangereignis zu bewerten. Evtl. taucht auch die Frage auf: Gibt es Erkenntnisse oder Feststellungen? Was haben wir gelernt?

Insgesamt zeigt die Resonanz der Kinder, dass diese viel Freude im Umgang mit der App hatten und nun selbst eigen Bausteine entwickeln wollen. Dies erscheint eine gute Grundlage für unsere Klassenkomposition zu werden.

Arbeitsauftrag Seite 1

Arbeitsauftrag Seite 1

Arbeitsauftrag Seite 2

Arbeitsauftrag Seite 2

Arbeitsauftrag S.3

Arbeitsauftrag S.3

Beschreiben mit iMovie

Um das Beschreiben von Gegenständen zu üben, erhielten die Kinder der 3.Klasse den Auftrag unsere Schule in einem kurzen Video zu präsentieren. Dieser erste Schritt zielte auf eine Förderung des mündlichen Sprachgebrauchs, bevor zu einem späteren Zeitpunkt beschreibende Texte verfasst werden.

Zu Beginn mussten die Schüler in Gruppen von jeweils 4 Mitgliedern überlegen, welche Besonderheiten der Schule präsentiert werden sollen. Wie werden diese möglichst genau beschrieben? In welcher logischen Reihenfolge muss berichtet und aufgenommen werden, damit nicht sprunghaft dargestellt wird? Wer muss oder darf welche Aufgaben übernehmen (Kamera, Interviewpartner, Sprecher)? Wie wird anschließend das Videomaterial gesichtet und geschnitten, vertont und besprochen?

iMovie im Unterricht

iMovie im Unterricht

Alle diese Aufgaben meisterten die Kinder und bearbeiteten die Filmsequenzen mit der Videoschnittsoftware „iMovie“.

Um voneinander zu lernen und nicht ein 1:1 Lernen abzubilden, wurde die Gruppenarbeit im Sinne des kooperativen Lernens organisiert. 1 iPad für 4 Personen, 1 Ziel muss erreicht werden, eine zeitliche Vorgabe muss eingehalten werden, gruppendynamische Prozesse werden anschließend besprochen.

Um den Auftrag erfüllen zu können, wurde vorab die Software „iMovie“ erklärt, Auch wurden mündlich bereits einfache Gegenstände als Rätsel beschrieben.

iMovie im Unterricht

iMovie im Unterricht

Als besonderes Schwierigkeitsfeld stellte sich heraus, dass auch gerne Scherze und Blödeleien von den Kindern aufgenommen wurden. In den Besprechungen der Videos erkannten die Kinder allerdings schnell, dass diese Scherze zwar für den Moment lustig sein konnten, aber das Ziel „Schule beschreiben“ dadurch nicht erreicht wurde.

Immer wieder wurden die Ergebnisse der Gruppenarbeiten im Plenum präsentiert und besprochen. Dabei konnten die Mitschüler mitteilen, wie ihnen das Video gefallen hat und was sie sich verbessert wünschen.

Die fertigen Videos werden auf der schuleigenen Webseite veröffentlicht.

„Die wörtliche Rede“ und kooperatives Lernen

Mit der wunderbar einfach zu bedienenden App „Comic Life“ kreierten die SchülerInnen der 3a in Gruppenarbeit ihre ersten Comics. Ausgangslage war die Einübung der Satzzeichen der wörtlichen Rede, welche in einer vorhergehenden Unterrichtseinheit bereits vorgestellt wurde.

Titel eines Comics

Titel eines Comics

In Gruppen von 3 bis 4 Kindern wurde sowohl ein Handlungsstrang für den Comic als auch die Möglichkeit seiner Umsetzung (sei es gemalt, gezeichnet, fotografiert, usw.) überlegt. Daraufhin wählte jede Gruppe jeweils ein iPad aus, die Handlungsrollen wurden verteilt und der Comic umgesetzt. Dadurch, dass die Realisation auf ein iPad begrenzt wurde, mussten sich die Gruppenmitglieder quasi gezwungener Maßen mit den Partnern intensiv auseinandersetzen.

Bemerkenswert: Alle Gruppen entschieden sich für die Möglichkeit schnell und unkompliziert aus der App heraus Fotos zu machen und diese dann zu beschriften. So entwickelten sich im Laufe der Unterrichtseinheit die geforderten Comics in Gruppenarbeit.

Am Ende stellten die Kinder ihre Comics den anderen Gruppen via Beamer und AppleTV vor. Ergebnisse wurden besprochen und gegebenenfalls verbessert. Das fertige Werk schickten die Kinder via Mail im exportierten pdf Format an den Lehrer.

Beispiele der Comics können hier leider nicht gezeigt werden, da die Kinder darauf zu erkennen sind. Danke für Ihr Verständnis.