Technische Grundausstattung

Nachdem ich den #EduPnx via Twitter versprochen hatte, meine Ansichten zur technischen Grundausstattung zu veröffentlichen, möchte ich mit diesem Aritkel mein Versprechen einlösen.

 

Vorab jedoch einige Grundgedanken:

  • Ich leite eine Grundschule, daher ist mein Blick auch auf diese Altersgruppe ausgerichtet.
  • Lernen ist mobil. Wir lernen gemeinsam, miteinander und voneinander. Wir lernen auch durch Lehren.
  • Mein Sachaufwandsträger unterstützt alle Anliegen der Schule eine zeitgemäße Bildung (Danke Dejan Mihajlovic für diesen Begriff ) zu realisieren und steht uns tatkräftig zur Seite.
  • Unser Schulgebäude kann sich sehen lassen. Es ist für mich das schönste Schulhaus im ganzen Landkreis und seit mittlerweile 105 Jahren für Generationen DIE Schule vor Ort.
  • Der technische Einsatz aller Medien folgt dem Primat der Pädagogik. Die Lehrkräfte setzen das Medium ein, welches sie für sinnvoll erachten. Es wird jeweils überlegt, mit welchem Werkzeug sich optimale Lernerfolge bei den Kindern einstellen.
  • Grundlage für unsere technische Ausstattung war ein gemeinsam erarbeiteter Medienentwicklungsplan.
SchulhausTechnik

Mobiles Lernen

Durch die heute verfügbaren mobilen Endgeräte sind wir in der Lage, Kindern das Lernen an vielen Orten zu ermöglichen. Schule ist nicht mehr der alleinige Hort des Wissen und des Wissenstransfers. Wissen ist nicht mehr nur in Büchern verfügbar, das Internet verbindet Menschen und gibt Informationen preis, die vorher oftmals nur Spezialisten vorbehalten waren.

Mittlerweile sind Smartphones (= leistungsfähige Computer) in fast allen Händen, das Smartphone ist eine Kulturressource. Es vereint so viele Funktionen in sich, dass es eigentlich ein universales Werkzeug ist. Die Rechenleistung könnte uns in die Lage versetzen eine Mondfahrt zu berechnen, wir aber schauen uns „Katzenvideos“ an. Schule hat aus meiner Sicht den Auftrag, Kindern näherzubringen, wie man mit diesem Werkzeug sinnvoll umgeht. Vergleiche Beitrag zum Mobilen Lernen mit iPads „Wortschatzsuche“.

Um das Mobile Lernen an unserer Schule zu realisieren, benötigen unsere Kinder mobile Endgeräte. Wegen der einfachen Administration und Bedienbarkeit wurden iPads angeschafft. Da ein 1:1 Modell nicht unserer Vorstellung von kooperativem Lernen in der Grundschule entsprach, entschieden wir uns als Klassensatz 16 iPads zu definieren. Von diesen sind derzeit zwei an der Schule.

Ausstattung-Entwicklung

Während der ersten beiden Jahre stand uns weder WLAN noch Internet in den Klassenzimmern zur Verfügung. Die Lehrkräfte nahmen die iPads entsprechend ihres Einsatzszenarios mit in den Unterricht. Sie mussten ein adhoc-Netzwerk aufbauen, indem sie ein AirportExtrem an die Steckdose steckten. Ein AppleTV wurde via HDMI mit dem Beamer verbunden. Somit befanden sich die iPads und das AppleTV im selben Netzwerk. Jetzt konnten die Kinder ihre erarbeiteten Inhalte den Mitschülern via Beamer zeigen und präsentieren, drahtlos, vom eigenen Platz aus. Für die Kolleg*innen war der Transport der iPads, Beamer, AppleTV, Stromkabel und iPads natürlich eine Hemmschwelle. Immer wieder musste im Klassenzimmer der Beamer angeschlossen werden, usw.

Aktueller Stand

Um die technische Hürde noch niedriger zu setzen, wurde in den Sommerferien ein weiterer Meilenstein im Schulhaus realisiert. Seit diesem Schuljahr verfügt die Schule über eine strukturierte Netzwerkverkabelung, welche ein flächendeckendes WLAN ermöglicht. Jedes Klassenzimmer hat einen eigenen Accesspoint, einen Beamer oder ein IWB (interaktives Whiteboard) und ein AppleTV, nebst Anschlussmöglichkeit für Laptops an den Beamer.

Nun ist es möglich, dass jede Lehrkraft oder jeder Schüler im eigenen Klassenzimmer (Grundschule hat Klassenlehrer- und Klassenraumprinzip) sich mit den iPads direkt auf den Beamer schaltet. Ein besonderer Aufbau oder gar Zeitverlust durch die Einrichtung technischer Geräte entfällt.

 

Beispiel: Lehrkraft Müller unterrichtet Klasse 3a im Raum 22. Die Kinder wählen am iPad das WLAN Netzwerk Raum22 aus und arbeiten am festgelegten Thema. Sobald eine Gruppe, eine Person nun die Inhalte präsentieren will, wählt er oder sie über AirPlay das TV22 (AppleTV im Klassenzimmer) aus und legt los. So einfach geht´s!

Dokumentenkameras haben wir bewusst nicht in den Klassenzimmern. Durch die Funktionsvielfalt der Tablets, können mit der entsprechenden App auch die Funktion „Dokumentenkamera“ bereitgestellt werden. Als Tabletauflagen nutzen wir Tabimax oder Halterungen von Belkin.

Möchte die Lehrkraft nun die Werke der Kinder sichern oder z.B. Eltern zugänglich machen, kann sowohl eine mobile Festplatte für die Speicherung oder den Export genutzt werden, ebenso ist auch ein Sichern am Apple Computer möglich.

Ein weiterer Gesichtspunkt, der für die Anschaffung von iPads sprach, ist die Möglichkeit zur schnellen Kooperation zwischen den Kindern. Durch die Airdrop-Funktion können Bilder und andere Inhalte ohne Komplikationen zwischen den verschiedenen iPads ausgetauscht werden.

 

Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.